50 Jahre Schulhaus Feld

50 Jahre Schulhaus Feld

Die letzte Woche vor den Herbstferien war für die Schülerinnen und Schüler der Schulanlage Feld eine Wundertüte.

Vor 50 Jahren, also im Jahr 1972, wurden die Türen vom Schulhaus Feld geöffnet. Ein Neubau bot für Schulklassen moderne, helle und grosszügige Schulzimmer an. Seither flogen die Schuljahre vorbei, und viele Klassen durften im Feld spannende und lehrreiche Unterrichtsstunden verbringen.

Und heute, im Jahr 2022, durften die aktuellen Schulkinder nun ein Geburtstagsfest miterleben.

Wie feiert man den Geburtstag eines Gebäudes? Bei der Planung dazu fand die Schulleitung, dass ein einzelner Tag dazu nicht ausreicht. So einigten wir uns auf eine Woche, welche gefüllt werden sollte mit vielen Aktivitäten und Überraschungen für die Kinder.

Ebenso bot dieser Anlass die Gelegenheit, nach der Pandemie die Eltern und Behörden wieder einmal im Schulzimmer begrüssen zu können. Die ganze Woche waren die Türen während der Unterrichtszeit geöffnet, und wir sind überwältig über die zahlreichen Besuche, welche wir empfangen durften.

Am Montag und Dienstagnachmittag konnten Besucher von einer Schulklasse begleitet die Schulanlage besichtigen und erhielten dazu Informationen über die einzelnen Räume. Vor 50 Jahren gab es im Feld noch keinen ICT Raum, das Malatelier war noch nicht eingerichtet und die Anzahl Klassen war etwas kleiner. Dafür befanden sich auch die Kindergärten im Schulgebäude, welche heute auf der anderen Seite vom Gleis in Sichtnähe sind. Glücklicherweise kommen die Kindergartenklassen fast täglich noch auf den Schulhaus-Spielplatz, welcher an der Führung auch gezeigt wurde.

Im Garten gab es auch unsere bepflanzten Hochbeete zu bestaunen, welche die Gemeinde zum Geburtstag geschenkt hatten. Zur Stärkung konnten die Besucher in der Kaffeestube gemütlich verweilen, die feinen Kuchen der Kindergartenkinder geniessen und sich von Schulkindern bedienen lassen.

Gemütliche Kafi-Pausen fanden auch jeden Tag im Lehrerzimmer statt. Das Lehrerteam versuchte so viele Ehemalige «Feldmäuse» (so nennen sich die Lehrpersonen im Schulhaus) wie möglich zu einer gemeinsamen Znünipause einzuladen. Dabei waren wir auf die Vernetzung der Ehemaligen untereinander angewiesen, denn es war leider nicht möglich, alle Adressen aufzutreiben. Die Überraschung war riesig – sind doch täglich einige Pensionierte und ehemalige Lehrerkolleginnen und Kollegen sowie Schulleiter vorbeigekommen und haben uns besucht. Einige brachten sogar Fotografien aus ihrer Schulzeit im Feld mit, welche im Eingangsbereich geordnet nach Jahrzenten zum Bestaunen aufgehängt wurden.

Natürlich durften auch ehemalige Schülerinnen und Schüler ihre Klassenfotos mitbringen und dazu hängen, was auch rege gemacht wurde. An Mittwochnachmittag trafen sich sogar drei Ehemalige, welche in der Anfangszeit den Unterricht im Feld besuchen durften. Sie sassen gemütlich im Lehrerzimmer und planten eine Klassenzusammenkunft. «Weisch, damaus aus Chender wär das üse Troum gsi, mou dörfe is Lehrerzemmer zsetze», meinten sie freudig zur Schulleitung. Ebenso hätten sie damals gar nicht realisiert, dass das Gebäude neu war, obwohl sie den Bau von ihren Kinderzimmern aus mitverfolgen konnten.

Auch die Kinder durften jeden Tag ein kulinarisches Highlight geniessen. Der Znünikiosk wurde nach langer Zeit wieder eingeführt. Für 50 Rappen konnten sie sich einen bunten

Znüniteller mit Früchten, Gemüse, Brot, Käse, Nüssen und anderen leckeren Köstlichkeiten füllen lassen. Die Schlange vor dem Kiosk war dementsprechend lang. Die Kinder hatten aber viel Geduld, da zu ihrer grossen Freude die Pausenzeit in dieser Woche auf 50 Minuten verlängert wurde.

Das hatte auch seine Gründe- eine 6. Klasse bot während der Pausenzeit tolle Freizeitspiele an und begleitete die Kinder dabei. Im Fach Technisches Gestalten haben sie extra dafür Pfosten gebaut, um die Spielorte kennzeichnen zu können. Da gab es ein Riesenmikado, Tennis über ein Netz, Tischtennis und viele weitere Aktivitäten.

Die Pausen verliefen sehr fröhlich und friedlich. Der Unterricht konnte danach jeweils mit zufriedenen Kindern wieder aufgenommen werden. Wobei – es fand ja nicht nur Schule nach Stundenplan statt. Täglich boten viele zusätzlich geplanten Aktivitäten den Kindern sehr viel Abwechslung: im Malatelier entstanden Geburtstagsbilder, bei einer 3. Klasse konnten in einer Fotobox witzige Bilder geknipst werden, ein Zeichnungswettbewerb liess die Kinder über das Schulhaus in weiteren 50 Jahren nachdenken, ein Actionbound und ein Foto-OL liess die Klassen rund um die Anlage forschen und entdecken, im Bilderbuchkino hörten die Kinder eine farbenfrohe Geschichte, und eine 5. Klasse las den Jüngsten Geschichten vor.

Dass das Schulhaus Geburtstag hat, war auch an der tollen Dekoration zu erkennen. In jedem Stock stand eine farbige, riesige Geburtstagstorte bereit. Wimpelketten in schönen Blautönen schmückten den Gang. Auf dem Bildschirm gab es Fotos der Kinder und Lehrpersonen zu bestaunen.

Sehr spannend war auch die Fotoausstellung im 2. Stock, für welche eine 5. Klasse Bilder von früher mit einem aktuellen Foto des gleichen Ortes heute verglich. Auf Kopien von alten Zeitungsberichten war nachzulesen, warum auf dem Spielplatz ein UFO steht, und wie bereits vor Jahrzenten einmal ein runder Geburtstag gefeiert wurde.

Die Woche konnte nur dank des grossen Einsatzes aller Lehrpersonen und dem Hauswart so vielfältig und mit vielen bleibenden Erlebnissen für die Kinder, ihre Familien, den Ehemaligen und allen Besucherinnen und Besucher durchgeführt werden. Die Schulleitung dankt allen Beteiligten von Herzen für die Teilnahme an der Geburtstagswoche.

Auf dem Pausenplatz durfte für einen ganzen Monat eine Pumptrack Anlage stehen, welche uns der Kanton Solothurn zur Verfügung gestellt hat.

50 Jahre Feld – dieser Anlass löste wie Sie also lesen können viel Bewegungsfreude aus.

Eine Festwoche, die am Montagmorgen mit allen Kindern vom Schulhaus Feld, dem Schulhaussong und dem Geburtstagslied und 50 bunten Luftballons mit guten Wünschen gestartet hat, fand ihr Ende am Freitagmittag, begleitet mit leuchtenden Vulkanen und staunenden Kinderaugen.

Nun sind wir gespannt, wie wohl im Jahr 2072 gefeiert wird?

Für die Schulleitung: C.T.