Assistenzlehrperson - Was ist das?

Unsere Lehrer*innen stehen immer wieder vor aussergewöhnlichen Herausforderungen wegen auffälligem Lern- und Sozialverhalten bei einzelnen Schüler*innen. Je nach Ausprägung ist ein geregelter Unterricht nur bedingt möglich, sodass eine Assistenzlehrperson notwendig wird.

Die Gemeinde Schönenwerd unterstützt die Schule mit der Finanzierung einer 50%-Assistenzstelle. Die Lehrer*innen und die Schulleitung schätzen dieses Engagement sehr.

Seit bald zwei Jahren arbeitet Bettina Müller als Schulassistentin. Sie hilft und entlastet Klassen und Lehrpersonen. Dank ihres Talents im Umgang mit Kindern und ihrer grossen Flexibilität ist sie prädestiniert für diese Aufgabe.

 

Frau Müller beantwortet uns die häufigsten Fragen aus ihrem Alltag:

Assistenzlehrperson - Was ist das?

Ich unterstütze die Lehrpersonen, aber auch die Schüler*innen in ihren Tätigkeiten. Dies jeweils unter der Anleitung der jeweiligen Lehrperson. Ich bin keine ausgebildete Lehrerin und unterrichte nicht.

In welchen Klassen sind Sie tätig?

Zurzeit arbeite ich im Kindergarten, in der 1., 2., 3. und 5. Klassen der beiden Standorte Dorf und Feld.

Was machen Sie in den Klassen?

Im Kindergarten brauchen die Kinder vermehrt Unterstützung, um selbstständig zu werden. An- und ausziehen, zuhören, die richtigen Sachen holen, Regeln einhalten, im Unterricht mitmachen und noch einiges mehr, gehören zum Alltag. Das alles kann für die Jüngsten schon eine grosse Herausforderung sein. Ich mache es vor und helfe den Kindern, dass sie es möglichst selber lernen.

Auch in der Schule arbeite ich nach Anleitung der jeweiligen Lehrperson. Ich helfe im Klassenzimmer beim Rechnen, Schreiben, Lesen etc. Ich motiviere die Kinder und beantworte Fragen. Aber auch Ruhe herstellen und Streit schlichten gehören manchmal zu meinen Aufgaben. Einzelne Kinder oder kleinere Gruppen betreue ich kurzzeitig ebenfalls.

Ich helfe in einer Klasse so lange wie nötig. Ich biete meine Hilfe in Klassen mit dem grössten Bedarf an, immer in Absprache mit der Schulleitung. Das bedeutet auch, dass ich unterhalb des Schuljahres die Klassen mehrmals wechsle.

 

Was haben Sie für eine Ausbildung?

Ich habe 2018 an der Pädagogischen Hochschule Zürich die Weiterbildung für Klassenassistenzen absolviert. Wir wurden zu folgenden Themen geschult:

– Heterogenität in Schulen

– Einblick in lernpsychologische Grundlagen

– Lehren und Lernen im heutigen Verständnis

– Lehrmittel und Arbeitsmaterialen

– Unterstützung in schwierigen Situationen

– Kooperation und Zusammenarbeit

Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit?

Mir gefällt die Vielseitigkeit. Jeder Tag ist anders, in jeder Klasse gibt es andere Themen und Herausforderungen zu meistern. Ich helfe und unterstütze die Kinder wo ich kann. Dieser Beruf macht mich zufrieden, weil ich eine «sinnvolle» Aufgabe habe und die Kinder sowie auch die Lehrpersonen es sehr zu schätzen wissen.